Drucken
Zugriffe: 16260

Die Geissfußmethode

         schematische Darstellung

Die Geissfußmethode ist ein Verfahren, bei der 2 ungleichstarke Veredelungspartner zusammengefügt werden.
In der Regel verwendet man diese Methode, wenn die Unterlage wenig stärker ist als das Edelreis.
Das Edelreis wird keilförmig zugeschnitten.
Wie bei allen anderen Methoden verwachsen nur die Kambiumschichten der Veredelungspartner miteinander.
Da bei dieser Veredelungsmethode die Rinde nicht lösen muss, kann dies im Freiland ab Mitte März mit Winterreisern, und im August mit Sommerreisern durchgeführt werden.

Voraussetzungen:
◦Edelreis und Unterlage sind unterschiedlich stark
◦Reiserstärke bis ca. 1 cm Durchmesser
◦Unterlagenstärke von 2 cm bis ca. 5 cm Durchmesser
◦Die Rinde muss nicht lösen

Die einzelnen Arbeitsschritte in Bildern:

1. Schritt: An der Unterlage wird ein keilförmiger Schnitt angefertigt. Aber Achtung, Verletzungsgefahr!

das Messer wird regelrecht durch die Unterlage hindurch gerissen

2. Schritt: Am Edelreis werden zwei Kopulationsschnitte durchgeführt. Dadurch entsteht ein keilförmiger, passgenauer Schnitt am Edelreis.

Reis und Unterlage vor dem Zusammenfügen

3. Schritt: Reis und Unterlage in Passform.

Keil und Gegenkeil

4. Schritt: Das Reis wird nun in die Unterlage eingesetzt. Durch die besondere keilförmige Ausformung des Schnittes an der Unterlage sitzt das Reis schön fest.

das Reis wird in den Keil der Unterlage eingepresst

5. Schritt: Nun wird die Veredelung sorgfältig mit Raffiabast verbunden. Danach wird das Ganze noch mit einem Veredelungswachs verstrichen. Dabei muss auch unbedingt die Reiserspitze mitbehandelt werden.

Ein Auge des Edelreises sitzt im Verband
der Wundrand am Reis überragt den Veredelungskopf - dies fördert die Wundheilung